H363

Three Poems by Otto IV

This work consists of the final three of 13 accompanied duets for soprano and alto by Fanny Hensel. This cycle was composed in 1840 and is based on text by medieval noble Minnesänger Otto IV, Markgraf von Brandenburg. The three short duets are:

  1. Wiederkehrt ein lichter Maie

  2. Winter, was hat dir getan

  3. Zeigt mir den Weg, zu meiner lieben Frauen

It seems Hensel may have used (or created for herself) an alternate version of the last poem, lessening the original, more sexualized view of the woman described in the poem. Hensel changed the second line from “Und laßt mich ihren keuschen Leib ansehen” (“And let me look at her chaste body”) to “und lasset mich ihr holdes Antlitz sehn” (“and let me see her lovely face”). Susanne Wosnitzka notes this is a very elegant way to de-sexualize the male view of the female subject. Read more about our process of working on this text at Susanne’s blog (in German).

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HenselPushers edition notes:

  • This work appears in MA Ms. 46.

  • Thank you Susanne Wosnitzka for reviewing the text! Please consider donating to her through her website.

Text:

  1. Wiederkehrt ein lichter Maie

Wiederkehrt ein lichter Maie
Nach der langen Winternacht
Er bringt Blumen mancherleie:
Seht die süße Blüthenpracht!
Wohlbelaubet steht der Hain
Und viel Vöglein singen drein,
Schwere Herzen zu erfreun,
Schwere Herzen zu erfreun.

Ihrer Huld nach will ich streben
Alle meine Lebenstag!
Sollt ich ferne von ihr leben
Seht so sing ich nur sehnende Klag.
Ihr hellleuchtend rother Mund
Hat mich auf den Tod verwund’t,
Nur ihr Trost macht mich gesund.

2. Winter, was hat dir getan

Winter, was hat dir getan.
Sommers bunte Blütenwonne,
Was der Vöglein süßes Singen?

Doch ich weiß wol ohne Wahn,
Lacht mir nur der Minne Sonne,
Dann kannst du mich nicht bezwingen.

3. Zeigt mir den Weg, zu meiner lieben Frauen

Zeigt mir den Weg, zu meiner lieben Frauen
Und lasset mich, ihr holdes Antlitz sehn,
Sie könnt ein Kaiser wol mit Ehren schauen,
Das muss die ganze Welt ihr zugestehn.
Drum will mein Herz in hohe Lüfte steigen
Ihr Lob und Ehre will ich nicht verschweigen
Und wo sie wohnt, dem Land muß ich mich neigen.

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